Cho Oyu, 8201m (Tibet/Nepal)

Teil 2: Basecamp - Akklimatisation - Gipfelgang - Basecamp

Am Nachmittag zetteln die drei üblichen Verdächtigen wieder eine Debatte über meine vermeintlich mangelnden konditionellen und bergsteigerischen Fähigkeiten an. Tja, was soll ich dazu sagen? Nein, ich war noch nicht auf Hunderten von Alpengipfeln. Nein, ich muss die Knoten jedesmal neu lernen. Nein, ich habe für diesen Berg kaum trainiert. Die Frage ist, ob das alles für diesen Berg unabdingbar nötig ist. Die Frage muss vorerst offen bleiben. Ich gehe etwas vom Lager weg, hocke mich auf ein paar Felsen abseits der Route, schaue den gelegentlich vorbeikommenden Yakkarawanen zu und grüble vor mich hin, inwieweit die Vorwürfe gerechtfertigt sind. Was ist, wenn ich von der weiteren Besteigung ausgeschlossen werde? Wir haben ja alle vorher unterschrieben, dass wir einer derartigen Weisung unseres Bergführers Folge leisten werden. Vielleicht könnte ich dann noch bei den Spaniern unterkommen. Beim Abendessen (Couscous, Chicken Curry, Nudeln und hinterher Ananas - nicht schlecht, Lhakpa!) bleibt das große Misstrauensvortum aus. Ich darf also erstmal dabeibleiben. Aber wirklich entspannt wird die Stimmung auf der ganzen Reise nicht mehr. Einzige Ausnahme ist M.S., unser junger Schweizer. Mit dem verstehe ich mich prima - immerhin etwas...