Cho Oyu, 8201m (Tibet/Nepal)

Teil 2: Basecamp - Akklimatisation - Gipfelgang - Basecamp

So, jetzt aber zügig abwärts. Das Wetter hält offenbar. Obwohl ich mich ja durchaus noch in einer riskanten Situation befinde (alleine auf 8100m, die nächsten Menschen rund 800m tiefer) bin ich doch überzeugt, dass ja jetzt eigentlich nichts mehr schief gehen kann, wenn ich keinen Mist baue. Am liebsten würde ich mit Zeit lassen und das Ambiente genießen, aber ich habe Angst vor dem Gruppen-Donnerwetter, das weiter unten auf mich wartet, wenn ich mich nicht beeile. Außerdem mache ich mir Sorgen, wie ich am Gelben Band zurechtkomme. Vorher ist noch keine Entwarnung. Zack, zack über das Plateau aber ohne Verschnaufpausen geht’s nicht. Außerdem will ich wenigstens ein paar Fotos machen. Im Kopf keine großen Gefühle aber bei klarem Verstand. Auch keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, kein Schwindel oder was man sonst so liest. Auch nicht völlig am Ende. Kann gar nicht glauben, dass ich hier mitten durch die vielbeschworene Todeszone latsche. Vielleicht war mein grottenlangsames Aufstiegstempo gerade richtig...