Schließlich ist der Engpass überwunden und wir stehen oberhalb des Eisriegels. Es ist kurz vor halb zwölf. Puh, das wäre erstmal geschafft. Sooo schlimm war´s eigentlich gar nicht - nur eben anstrengend und ungewohnt für mich. Ich habe das Gefühl, jetzt die "Oberwelt" am Cho Oyu zu betreten. Natürlich ist erstmal eine Pause angesagt, schließlich ist der Eisriegel (neben dem "Gelben Band" auf 7500m) eine der beiden Schlüsselstellen der Besteigung. Außerdem habe ich jetzt ungefähr meinen bisherigen Höhenrekord erreicht. Sinngemäß mache ich gerade Pause auf dem Gipfel des Huascarán. Beim Blick nach oben wird mir erst so richtig klar, an was für einem Koloss ich hier eigentlich unterwegs bin. Nach einer halben Stunde geht es weiter aufwärts über einen relativ flachen Schneehang, der sich dann ab zunehmend aufsteilt. Jeder Schritt ein neuer Höhenrekord. Kindische Gedanken, ich weiß - aber sehr motivierend! Im steilsten Stück sind wieder Fixseile installiert. Langsam kämpfe ich mich hoch. Immerhin entwickle ich langsam eine gewisse Routine im Umgang mit der Steigklemme.